Der richtige Sound...

Da das Original ja mit zwei Scania-V6-Marinedieseln daherkommt sollte auch das Modell akustisch ein bischen was hermachen. Also habe iczh ich beschlossen dem Modell ein Soundmodul für den richtigen Motorsound zu spendieren. Die Wahl fiel auf das ESS-One, welches eigentlich als kompaktes Gerät für RC-Cars gedacht ist. Für den Einsatz in der UAM hab ich das Modul komplett umgebaut: Der Elektronik wurde in  ein kleineres Gehäuse implantiert und der Lautsprecher mit längeren Kabeln versehen. dieser findet seinen Platz dann hinter den Lüftungsöffnungen an der Rückseite des Aufbaus, so dass der Schall dort nahezu ungehindert über das Heck abstrahlen kann. Angenehmer Nebeneffekt dieser Anordnung: Das Motorgeräusch ist wie beim Original von achtern am lautesten.

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Hoch hinaus...

Was jetzt noch fehlte war der Mast. Dessen Rohrkonstruktion war auch geradezu prädestiniert dafür als Messingrohr-Löt-Konstruktion ausgeführt zu werden. Probleme bereiteten hier nur die doch sehr engen Biegeradien an den beiden Hauptbügeln. Dieses gebogenene Segmente wurden statt aus Rohr aus Vollmaterial gebogen und mit Messingrohr zu den Bügeln zusammengesetzt.

Letzte Relingteile für das hintere Dach und an den  Seitenwänden des Aufbaus vervollständigten erstmal den “Beschlagteilesatz der UAM.

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Lackierung

Jetzt kommt Farbe ins Spiel: Die wesentlichen Baugruppen konnten lackiert und die Schriftzüge auf dem Rumpf aufgebracht werden.

Die Schriftzüge sind aus Selbstklebefolie geschnitten und als Einzelbuchstaben und Zahlen auf dem Rumpf aufgeklebt. Erst nachdem diese angebracht waren wurden sie leicht angeschliffen und der gesamte Rumpf mit Klarlack überzogen. Damit sind die Aufkleber konserviert und lösen sich auch im Wasser nicht wieder ab.

 

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Einbau der Antriebe

Jetzt konnte der Rumpf soweit fertiggestellt und die RC-Anlage eingebaut werden. Ein Problem für sich waren da die Umlenkhauben der Jet-Antriebe. Massstäblich sind die Mini-Jets mit ihren 19mm-Impellern viel zu groß. Da das Modell aber auch ansprechende Fahrleistungen zeigen soll war eine Verkleinerung hier auch nicht sinnvoll. Allerdings passten in dieser Ausführung die serienmäßigen Umlenkhauben nicht unter das Heck der UAM. Hier blieb nur, den Scalepfad zu verlassen  und auf ein anderes Steuersystem umzubauen. So entstanden aus den Original-Steuerdüsen Lenk- und Umsteuereinheiten nach dem System Riva- Calzoni.

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Auch die Antriebsmaschinen fanden jetzt wieder ihren Platz. Die Hopf Viper 600-Bürstenmotoren waren - genauso wie die Jetantriebe - noch aus einem früheren Modell vorhanden. Aus Gewichtsgründen wäre es später immer noch eine Option hier auf Brushless-Antriebe zu gehen. Auch die Steuerservos konnten jetzt endgültig eingebaut und angeschlossen werden.

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Erster Wasserkontakt

Damit war es jetzt an der Zeit für den ersten Stapelhub. Zweckmäßiger Weise natürlich in der heimischen Badewanne,

Das Ergebnis: Sie schwimmt. Und das so wie sie soll. Mit zweimal 2S-Lipo-Akku mit 6200mAh an Bord lag sie genau auf KWL im Wasser. Anfängliche Befürchtungen, dass sie durch den exzessiven Einsatz von Messing zu kopflastig werden  könnte bestätigten sich nicht. So sah das schon mal sehr gut aus.

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Und wo sie dann schon mal im Wasser war folgten auch gleich erste Antriebstests: Probelauf der Motoren, Funktionstest der Steuerdüsen und Umlenkhauben sowie erste Einstellung des Soundmoduls. Dieser erste Test machte Lust auf mehr. Es wurde Zeit, die UAM im offenen Fahrwasser zu testen. Doch vorher waren noch weitere Arbeiten am Modell fällig: Der Rumpf wurde zu Ende detailliert und der Aufbau mit Schweißnahtimitataten (feine aufgeklebte ABS-Streifen) versehen, Die Sitze für den offenen Fahrstand angefertigt und Tür, Leiter und andere Details an der Aufbaurückwand angebracht. Dann bekam auch der Aufbau endlich Farbe.

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Ein interessantes Detail waren auch die zahlreichen Fensterrahmen. Im Orignal bestehen diese aus einem mit dem Aufbau verschraubten Grundrahmen in den dann die eigentlichen Fenster mit einem weiteren Rahmen verschraubt sind. Dieses im Modell nachzubilden war mit den Mitteln meiner heimischen Werkstatt so kaum noch möglich. Daher wurden diese Teile als 3D-Druckteile geordert. So mussten dann nur noch die Schraubenköpfe per Farbtupfer auf den Rahmen angedeutet werden. Auch das wieder eine Sysiphus-Arbeit nach dem Motto: Malen mit dem Zahnstocher.

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Bevor die verglasten Fenster jetzt eingebaut werden konnten wurde noch der vordere Bereich des Aufbaus von innen lackiert.

Das schafft eine originalgetreuere Optik, da der Fahrstand des Originals innen komplett mit schwarzen Schutzmatten ausgekleidet ist.

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Damit der Aufbau der AM auch bei rauer See nicht aus versehen verloren geht (wir wollen ein Durchkentern mal nicht ausschließen) wird dieser mit einer zentralen Verschlußschraube am Rumpf fixiert.

Dazu wird im Mittelsteg der Decksöffnung eine M4-Gewindestange eingesetzt, die durch eine unauffällige Bohrung unterhalb des oberend Fahrstandes im Aufbaudach führt. Hier wir dann eine passende Hutmutter aufgeschraubt und der Aufbau sitzt erdbebenfestigt. Angesetzt und festgezogen wird die Hutmutter mit einem “Spezialwerkzeug” - einem Stück Messingrohr mit Silikonschlauch, in das die Hutmutter einfach eingeschoben wird. So läßt sich die Hutmutter bequem auf die zwischen den Sitzen liegende Gewindestange aufsetzen. Angezogen wird soweit, bis die Mutter aus dem Silikonschlauch rutscht, was Beschädigungen am Aufbau durch zu festes Anziehen vermeidet.

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Damit ist die UAM bereit für die ersten echten Testfahrten. Ihre Jungfernfahrt hatte sie da bereits hinter sich. Diese fand anlässlich des alljahrlichen Schaufahrens des MBC Krefeld am Elfrather See im August 2016 statt. Bei der Jungfernfahrt zeigte sich mal wieder die Tücke der Technik in Form von Motorabstellern. Nicht, dass der Drehzahlregler eine Fehlfunktion gehabt hätte. Nein, er hat genau das gemacht, was er sollte: Nämlich bei Erreichen der Mindestspannung zum Schutz vor Tiefentladung abzuschalten. Für einen RC-Car ist das ja auch kein Problem. Der bleibt einfach stehen, man läuft hin und holt das Modell zurück. Im Schiffsmodell ist dieses Verhalten eher unpraktisch (Es sei denn man schwimmt gern), da der Regler sich nach dem Absteller ach nicht mehr reaktivieren läßt. Dementsprechend wurde nach der Jungfernfahrt der Regler nochmals getauscht. Der jetzt installierte bietet mit der Boat-Option zwar immer noch den Tiefentladeschutz, Er läßt sich aber nach dem Abstellen durch zurücknehmen des Gashebels wieder starten und das Modell mit reduzierter Leistung ans rettende Ufer (in den sicherenn Hafen fahren.

Baubericht UAM 602 - Teil 3